Zehn junge Poetinnen und Poeten standen dort auf der Bühne – nicht nur, um zu konkurrieren, sondern um ihre Stimmen, Geschichten und Gedanken zu teilen. Jede und jeder von ihnen hatte sich in regionalen Vorrunden durchgesetzt und damit schon gezeigt, wie viel Talent, Hingabe und Arbeit in ihren Texten steckt.
Die Finalistinnen und Finalisten:
Runde 1:
Jasmin Strobender (Thüringen)
Nya Ditt (Franken/Bayern)
Lowis Rabea (Sachsen-Anhalt)
Phijelle Damaschke (NRW)
Tabea Heidemann (NRW)
Runde 2:
Lia Hartl (Vorarlberg)
Mira (Bremen)
Konrad Moritz (Hamburg)
Paulina Etzel (Franken)
Olivia Kaufmann (Südtirol)
Die Themen waren persönlich, mutig und oft verletzlich: Beziehungen zu Eltern, der Druck perfekt sein zu müssen, Rollenbilder, Heimat, Sexualität, kulturelle Vielfalt, Feiern und die Suche nach Selbstbestimmung. Jeder Auftritt war anders, aber alle hatten eines gemeinsam: Ernsthaftigkeit, Tiefe und die Bereitschaft, sich vor einem vollen Theaterraum zu öffnen.
Im finalen Stechen standen sich Konrad Moritz und Nya Ditt gegenüber – zwei sehr unterschiedliche Bühnenpersönlichkeiten, beide mit beeindruckender Präsenz. Am Ende entschied Nya Ditt das Finale für sich. Der Applaus galt jedoch nicht nur der Siegerin, sondern allen, die an diesem Abend den Mut hatten, auf dieser Bühne zu stehen.
Denn so sehr ein Slam auch ein Wettbewerb ist – im Herzen bleibt er ein Raum für Worte, Begegnung und gegenseitigen Respekt.
Organisiert wurde der Abend vom Highslammer e.V. in Kooperation mit dem OK der U20-Meisterschaften. Neben den Auftritten gab es Workshops, Austauschformate und Gespräche über die Zukunft der Szene. Beim Treffen der Slam-Masterinnen und -Master fiel außerdem diese Entscheidung: Die deutschsprachigen Meisterschaften 2027 werden als zentrales Festival in Essen ausgerichten.
Erfurt hat gezeigt, wie kraftvoll, feinfühlig und vielfältig junge Poesie sein kann. Diese Menschen auf der Bühne sind nicht nur Talente – sie sind wichtige Stimmen unserer Zeit. Sie machen sichtbar, was oft unausgesprochen bleibt. Und allein dafür verdienen sie Anerkennung, nicht nur Applaus.
